Erst vor Kurzem saß ich auf der Couch und hatte mir Fotos von meiner Tochter, Lana, angeschaut. Fotos, die ich vor einigen Jahren gemacht habe. Dann sah ich rein zufällig paar Fotos von mir, als ich noch als Supervisor bei einer Autovermietung gearbeitet habe. Ich lächelte in die Kamera mit meiner grünen Arbeitsuniform. Dann dachte ich, ‘Oh man, wie sich mein Berufsleben verändert hat‘. Es ist verrückt zu sehen, wie mein Leben vor 6 Jahren (im Vergleich zu heute) noch aussah.
Vor fast 6 Jahren hatte ich mich dazu entschlossen, mich mit der Hochzeitsfotografie selbstständig zu machen und bei meinem damaligen Arbeitgeber zu kündigen. Ein wenig verrückt, ich weiß. Damals hatte ich genau null Ahnung davon, was mich so erwartet. Heute freue ich mich darüber berichten zu können, denn ich hab offiziell alles durchgemacht: die schlaflosen Nächte, den Stress, die Erfolgsmomente und so viel mehr. Hier sind die TOP 5 Dinge, die sich für mich und in meinem Leben als Fotografin komplett verändert haben.
Die Arbeitszeit
Die allererste Sache, dir mir damals sehr aufgefallen war, waren meine Arbeitszeiten. Ich hatte als Angestellte einen 40 Stunden-Vertrag, und 2 Pflichtdienste am Wochenende. Das heißt also, wenn wir es umrechnen wollen, habe ich +/- 44 Stunden in der Woche gearbeitet. Ich bin dann morgens zum Frühdienst oder nachmittags zum Spätdienst gefahren, habe meine 8,5 Stunden am Tag dort gearbeitet, und bin nach Hause gefahren.
Als Fotografin hat sich das für mich sehr geändert. Nicht unbedingt die Anzahl der Arbeitsstunden, sondern wann die Arbeitszeiten waren. Auf einmal musste ich nicht mehr um Punkt 6:00 aufstehen, 45 Minuten zur Arbeit fahren und dort eine bestimmte Zeit anwesend sein. Ich konnte/kann mir meine Arbeitszeit komplett selbst einteilen. Wenn ich will, kann ich heute also um 5 Uhr, um 8 Uhr oder um 12 Uhr anfangen zu arbeiten. Manchmal muss ich gar nicht arbeiten, je nachdem, was gerade los ist, natürlich.
Oftmals benutze ich auch gerne die Abendstunden für mich zum Arbeiten. An den Wochenenden bin ich meistens auf Hochzeiten unterwegs und nehme mir dafür meistens den Montag frei. Wie du siehst, es hat sich sehr verändert. Ich will diese Freiheit, mir meine eigenen Arbeitszeiten zu legen, nie wieder missen. Ich habe gemerkt, dass ich viel produktiver arbeite, wenn ich mich nicht gehetzt oder gestresst fühle. Wenn ich merke, dass ich einen guten ‘Flow’ habe, dann arbeite ich solange, wie ich mag. Wenn ich merke, ich schaffe irgendwie nix und starre nur auf den Monitor, dann mach’ ich das Ding aus und gehe raus, spaziere, mache noch eine Waschmaschine an, gehe einkaufen, treffe mich mit einer Freundin oder mache Sport. Ich teile mir also meine Arbeitszeit so ein, wie ich es für sinnvoll halte.
Kontakte
Das letzte mal, als ich so viele neue Menschen kennengelernt habe, war ich wahrscheinlich mit 14 Jahren in St. Louis auf der Rogers Middle School. In meinen Beruf lernt man sehr viele neue Menschen kennen. Die Bekanntschaften sind dann aber auch nicht nur oberflächlich, sondern teilweise sehr intensiv. Mit vielen meiner Kunden baue ich eine Bindung auf und tausche mich mit ihnen über Gott und die Welt aus. Mit vielen meiner Kunden baut sich sogar eine echte Freundschaft auf. Natürlich wird nicht jeder meiner Kunden eine neue Freundin oder ein neuer Kumpel werden, aber einige Menschen bleiben dann doch noch nach dem Shooting in meinem Leben.
Aufgaben
In meinem Job als Angestellte hatte ich meine geregelten Aufgaben, die ich abarbeiten musste und gut war. Meistens kam nichts komplett Neues rein. Natürlich hatte ich in meiner Position als Teamleiterin auch sehr viel Verantwortung und Aufgaben, die sehr wichtig waren. Diese habe ich auch immer brav erledigt und habe diese auch sehr ernst genommen. Was aber ganz anders in einem angestellten Arbeitsverhältnis (im Vergleich zu meiner jetzigen Position) ist, dass ich immer jemanden ‘über mir’ hatte. Also einen Chef oder eine Chefin, die mir sagte ‘das und das musst du jetzt machen.’. Das habe ich heute nicht mehr.
Heute spiele ich nämlich die verschiedensten Rollen in meinem Foto-Business: Ich bin der CEO, der Grafikdesigner, tätig im Vertrieb, ich bin die Fotografin, der Marketing- & Social Media Mensch, der Webdesigner, Customer Service, das Rechnungswesen und die Buchhaltung.
Ich persönlich liebe es so, denn so weiß ich, dass alles in meinen Händen ist und ich alles alleine steuern kann. Natürlich gibt es Tage, an denen es einfach echt viel ist und ich sehr, sehr, sehr viele Aufgaben auf einmal habe, aber solche Tage kommen nicht jeden Tag vor und sind inzwischen schon absehbar. Außerdem bin ich alleine und habe keine Angestellten, deshalb ist das Ganze mit einer Firma, die Hunderte oder Tausende Angestellte hat, nicht vergleichbar. Ich finde, ich bin jetzt (im Vergleich zu früher) ausgeglichener, weil ich mehr von verschiedenen Aufgaben mache und immer eine Abwechslung in meinem Beruf habe. Mal kann ich eine Aufgabe ausüben, die im Büro stattfindet, mal kann ich raus gehen und kreativ sein. Genau das liebe ich!
Das Einkommen
Wenn man eine Fotografin ist, variiert das Einkommen. Mal hat man gute Monate (bei mir, als Hochzeitsfotografin sind es die Sommermonate) und mal nicht so starke (bei mir sind das die Wintermonate). Je nachdem, ob du saisonal arbeitest (so wie ich hauptsächlich auf Hochzeiten), oder ob du eine Art der Fotografie anbietest, die du über das gesamte Jahr hinweg anbieten kannst, wird dein Einkommen entsprechend variieren. Um mit dem Geld klarzukommen, sind eine gute Buchführung und ein Budget hier enorm wichtig. Du musst dein Gehalt (Versicherungen, Krankenkasse usw.) bezahlen und Geld für Steuern (und für die Monate, an denen nicht viel los ist) zur Seite legen. Soweit zur Aufteilung deines Einkommens.
Nun zu den Möglichkeiten:
Ganz egal, ob du nebenbei Fotos machen willst, bereits nebenberuflich Fotos schießt oder dich komplett mit der Fotografie selbstständig machen willst: Du hast unzählige Möglichkeiten, dein Einkommen zu erhöhen. Das Schöne an Fotos ist ganz einfach, dass sie immer wieder gebraucht werden. Für verschiedene Events von verschiedenen Menschen zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten. Als Fotografin sind dir wortwörtlich alle Türen offen, du bestimmst, was oder wen du fotografieren möchtest und wie viele Aufträge du annehmen willst.
Selbst
Angefangen habe ich mit der Fotografie als eine Person die ängstlich, unsicher und eher verschlossen war. Lieber nicht die Kunden ansprechen, lieber keine Kontakte knüpfen, lieber leise sein und nicht auffallen. Das war mir so lieber, da es vertraut war und ich nicht aus meiner ‘Komfortzone’ raus musste.
Im Beruf als Fotograf/in bist du aber fast schon dazu gezwungen, ein wenig aus dir rauszukommen. Während ich mir damals lieber einen Zahn hätte ziehen lassen, als zu einem Netzwerk-Event zu gehen, sieht meine Welt heute anders aus. Ich bin zwar immer noch ein wenig (bis sehr – kommt auf den Tag an ;-)) schüchtern, habe aber gelernt, ein wenig aus mir rauszukommen.
Ich selbst bin durch mein Foto-Business mutiger, entschlossener, entspannter und zufriedener geworden. Oftmals sitze ich hier am Lapi und denke mir ‘Hey, ICH hab DAS ALLES geschafft.’ Das fühlt sich einfach unglaublich schön an.
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