Vor einigen Monaten habe ich eine private Nachricht von einer Fotografin-Kollegin bekommen, die mich gefragt hat, ob ich nicht auch bei deren Video Aktion mitmachen möchte. Da ging es darum anderen Fotografen/Fotografinnen Tipps und Tricks in einem Bereich aus unserer Branche zu geben. Ich dachte mir, ‘Ok cool klar, sehr gerne! Ich kann tausend Tipps an andere Hochzeitsfotografen geben.’ Sie sagte jedoch, es soll alles via Instagram LIVE Video gemacht werden. Sprich, ich zum ersten mal LIVE for anderen Menschen. Ich rede zwar sehr gerne und sehr viel, aber LIVE gegangen war ich noch nie. Man hatte ich Angst! Ich wusste nicht, ob ich das schaffe, ob ich mich verplappern werden, wie ich dastehen werde, und und und. Tausend Gedanken, tausend Sorgen und trotzdem sagte ich ‘JA, ich mache es! Wenn es anderen Kolleginnen/Kollegen hilft, dann mache ich es.’.
Für viele ist das wahrscheinlich ein Witz, die gehen jeden Tag LIVE auf Insta & FB oder haben sogar einen YouTube Channel, ich aber nicht. Genau deshalb musste ich endlich damit anfangen. Ich will mir das langsam angewöhnen und mich selbst irgendwie dazu bewegen mehr Videos dieses Jahr zu machen. Es ist gut für mein Business, es ist gut für meine persönliche Weiterentwicklung und es hilft anderen Menschen, die vielleicht in der selber Situation sind oder eines Tages da sein wollen.
Am 13. Dezember, 2019 war es dann soweit und ich bin LIVE gegangen. Das Video findest du immer noch auf meinem Instagram Profil www.instagram.com/dzenitadza in den IGTV tab. Wie war es? Es war SO SUPER!! Es ist (fast) alles so gegangen, wie ich es mir vorstellt hatte. Zwar war ich nervös und aufgeregt, aber ich finde für mein erstes LIVE Video, war es gar nicht so schlecht. Das alles kam aber nicht von ungefähr, denn ich habe mich paar Tage davor darauf vorbereiten müssen. Da ich mit dir und allen anderen Leserinnen/Lesern hier so transparent wie möglich sein will, schreibe ich dir hier die genauen Tipps und Tricks, die ich benutzt habe, um mein erstes LIVE Video auf Instagram so erfolgreich wie nur möglich zu machen.
Vorplanen – Notizen machen
Da ich am Anfang bereits wusste, worüber ich reden werde, habe ich mir erstmal meine Notizen gemacht. Ich bin ein absoluter Plan-Mensch und muss echt alles ins Detail planen. Nur so bin ich vorbereitet und kann die Sache entspannt angehen. Vielleicht habe ich das noch von der Uni und den vielen Projekten dort, vielleicht aber auch einfach, weil mir meine Erfahrungen gezeigt haben, es ist IMMER besser vorbereitet zu sein.
Also, habe ich mich auf 7 Hauptthemen festgelegt. Danach, zu jedem Hauptthema, habe ich noch Unterthemen / Unterpunkte notiert. Dann habe ich alle Punkte der Reihenfolge nach sortiert und genauso präsentiert. Es war ein kurzes “Hallo ich bin Dzenita, Hochzeitsfotografin und heute rede ich mit dir über das Thema ‘Brautpaar Shooting’. Hier gehen wir 7 wichtige Punkte durch…”. Und so fing es dann an. Wenn du erstmal angefangen hast, und einfach deine Liste abarbeitest, ist es echt super einfach. Warum? Du weisst was als nächstes kommt und bleibst cool und locker.
Büroklammer in der Hand halten
Diesen Tipp habe ich noch von meiner Professorin aus den Uni Zeiten in St. Louis: wenn du bei einer Präsentation sehr nervös bist, halte eine Büroklammer in der Hand. Wir wissen ja meistens nicht, was wir mit unseren Händen anfangen sollen, wenn wir nervös sind. So hast du etwas in der Hand und somit auch eine Art Beschäftigung für die Hände. Der Trick ist super einfach, aber sehr wirksam. Blöd ist natürlich nur, wenn die Büroklammer direkt am Anfang unter den Tisch fällt – wie bei mir ;-).
Handy aufladen
Mir wurde gesagt, dass die Schulung ca. eine Stunden laufen soll. Ich habe meine Haupt- & Unterpunkte so gesetzt und geplant, dass ich genug Material hatte, um eine Stunden lang sprechen zu können. Leider habe ich irgendwann gemerkt, dass ich total vergessen hatte mein Handy aufzuladen. Das Video habe ich auf meinem Handy gestartet und schon kam die erste Meldung ‘nur noch 20% Akku’, kurz danach die zweite Meldung ‘nur noch 10% Akku’.
Ich dachte mir, ich bleibe lieber cool und rede ganz normal weiter, sonst vergeude ich Zeit und höchstwahrscheinlich wird mein Handy aus gehen, bevor ich die Möglichkeit habe den Zuschauern ‘Tschüss” zu sagen. Mein Gedanke: ‘oh man, das kann jetzt nicht wahr sein!”. Ich habe die letzten paar Punkte (ich hatte noch paar Extra Bonus Tipps zum Schluss im Video eingeplant) etwas schneller erzählt, mich bei allen bedankt und mich ganz normal verabschiedet. Als ich das LIVE Video gestoppt hatte, war mein Akku auf genau 1% runtergestiegen. WAS FÜR EIN GLÜCK! Das hätte so was von in die Hose gehen können, oh man. Also mein Tipp Nummer 3: lade dein Handy auf. Klar, hätte ich sagen können ‘Leute, ich hole schnell mein Ladekabel’, aber professionell wäre das ja nicht gewesen.
Langsam reden
Wenn ich aufgeregt bin, tendiere ich oft dazu, schnell zu reden. Ich habe mir vorgenommen nicht so schnell zu reden, damit die Schulung nicht hektisch wird. Langsam reden und vor allem normal und langsam atmen, ist das A und O, wenn es dazu kommt, die Ruhe zu bewahren. Zumindest war es so für mich. Wenn ich aufgeregt bin, fange ich an zu zittern und die Hälfte der Sachen zu vergessen, deshalb war es für mich umso wichtiger, die Sache ruhig anzugehen und langsam zu reden. Das hat mir sehr geholfen strukturiert und konzentriert zu bleiben.
Stell dir vor, du redest mit nur einer Person/ einer Freundin
Es ist super schwierig vor fremden Menschen zum ersten mal zu reden. Also was mache ich: ich stelle mir vor, ich rede gerade mit nur einer Person. Noch besser: ich stelle mir vor, ich rede mit einer Freundin. Wenn ich überlege ‘da sind 30+ Menschen, die gerade zugucken’ dann wird mir ganz komisch im Bauch, mir wird heiß und ich bin richtig nervös. Wenn ich mir aber sage ‘hey, ich rede ja nur mit einer Person, der ich gerade meine ehrlichen Tipps und Tricks verrate’ dann geht es viel besser.
Frag dich ‘was ist das Schlimmste, was passieren kann?’
Mein letzter Tipp ist ein sehr einfacher Tipp. Frag dich während der Vorbereitung und während des Videos: ‘was ist das Schlimmste, was passieren kann?’.
Dass ich 1. mich verplappere, 2. ich nicht ernst genommen werde 3. Menschen wegklicken 4. mich jemand kritisiert.
Dann musst du dir sagen “Na und?”. Wenn eins oder alle dieser Punkte wirklich passieren, dann ist das alles trotzdem nicht so schlimm, denn das Leben geht weiter und du hast einfach eine neue Erfahrung mehr in deinem Leben gemacht. Von da an, kannst du dann entscheiden, ob du weiter machst, dich weiterbildest, mehr übst, oder doch festlegst, dass Video einfach nicht dein Ding ist. Im Business allgemein geht es IMMER ums Scheitern und Gewinnen. Es ist an uns herauszufinden, was wir gut können bzw. was wir uns anlernen möchten.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg bei deinem ersten LIVE Video. Ich freue mich über dein Feedback und dein Kommentar hier unten zu diesem Thema.
Deine Dzenita